Die ersten drei Etappen sind geschafft, somit Halbzeit. Ich fühl mich aber, als hätte ich schon 6 oder 7 Etappen gefahren. Die Rundfahrt ist echt speziell. Man muss den ganzen Tag hellwach sein, damit man den entscheidenden Moment nicht verpasst, wenn die Post abgeht. Man ist wirklich auch etwas mental erschöpft, wenn man das Ziel erreicht.
Die erste Etappe verlief am Ende doch ganz gut für mich. Mit Platz 23 kann ich für den Anfang zufrieden sein. Zwischenzeitlich befand ich mich zwar in einer der hinteren Gruppen, nachdem sich das Feld auf der Windkante in einige Gruppen geteilt hatte, zum Glück lief aber wieder alles zusammen. Den Zielsprint, in meinem ersten Rennen nach 8 Monaten Verletzungspause, bin ich noch etwas zurückhaltend gefahren.
Gestern TTT, das Mannschaftszeitfahren. Wir hatten nicht die stärkste Mannschaft am Start. Einige von uns sind gesundheitlich angeschlagen, zwei sind auch schon gar nicht mehr im Rennen. So war klar, dass es keine überragende Zeit werden könnte. Letztlich haben wir uns aber doch ganz gut geschlagen und hatten etwas über eine Minute Rückstand zum Siegerteam Garmin.
Zu Beginn der heutigen Etappe suchte mein Teamkollege Mart sein Glück in einer Ausreißergruppe. Mit drei weiteren Fahrern war er bis Kilometer 120 vorn. Nach etwa 100 Kilometern zerfiel das Feld aufgrund der Tempoarbeit der Sprinterteams in einzelne Gruppen. Ich hatte es in die erste, ca. 30 Fahrer große, Favoritengruppe geschafft. 25km vor dem Ziel holten wir die Spitzengruppe mit Mart ein.
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Im Finale war ich dann auf mich alleine gestellt. Und musste den Sprint von zu weit hinten beginnen – mehr als Platz 12 war so nicht drin. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, da meine Form doch ordentlich ist. Auf jeden Fall werde ich versuchen, auf den letzten drei Etappen wieder vorn dabei zu sein.