Ein letztes Mal Koffer packen, Rad verpacken, Einchecken und Abheben. Zum Abschluss meiner Saison ging es noch einmal ziemlich weit weg. Genau zwei Flüge und 6000 Flugmeilen hat es gedauert, als ich das erste Mal in Japan, genauer Tokio, gelandet war. Ich hatte zuvor schon einige Orte Asiens besucht, u.a. China mit Peking, Hong Kong und einige Regionen im tibetischen Hochland, sowie Thailand, Malaysia, oder Singapur. Nun konnte ich einen zusätzlichen Pin auf meiner Weltkarte hinzufügen.
Leider war ich nur für 4 Tage in Japan um beim gleichnamigen Japan Cup teilzunehmen. Nach der Anreise am Donnerstag, haben wir am Freitag haben eine kleine Trainingsausfahrt gemacht und schonmal den Rundkurs für das Hauptrennen abgefahren. Samstag startete die Veranstaltung mit einem Eröffnungsrennen. Bei dem nur 40km langen Kriterium konnte ich auf den 7. Rang sprinten.
Mit dem Ergebnis war ich ganz zu frieden. Sonntag war das Hauptrennen auf einer schwierigen 14km Runde, die elfmal gefahren werden musste. Das Wetter war miserabel. Dauerregen und 12 Grad. Sozusagen beste Vorraussetzungen, um die Saison ausklingen zu lassen! Meine Taktik war diesmal anders als sonst: gleich zum Anfang wollte ich attackieren, um mein eigenes Tempo auf dem anspruchsvollen Kurs fahren zu können. So konnte ich mich auch erfolgreich absetzen. Allerdings hoffte ich, dass ich durch andere Fahrer Unterstützung bekommen würde. Da keiner zu mir aufschloss, bin ich 3/4 des Rennens von vorn gefahren. Es war ein tolles Gefühl, von den tausenden japanischen Radsportfans angefeuert zu werden. Die haben sogar meinen Namen gerufen, was ziemlich lustig klang. Bis zum Ziel hat’s leider nicht gereicht, dafür konnte ich die Bergwertung gewinnen und nochmal beim letzten Rennen auf dem Podium stehen. Abends haben wir noch ein typisch japanisches Dinner mit unseren Sponsoren gehabt, was wirklich sehr toll war.
Am nächsten Morgen musste ich dann aber sehr früh aufstehen, um mit dem Shuttlebus Richtung Tokio Narita zu fahren, denn mein Japantrip war schon wieder zu Ende. Aber die fünf Tage, wenn auch etwas anstrengend, waren auf jeden Fall wieder eine sehr schöne Erfahrung. Nun steht definitiv erstmal eine Pause an. Die Saison war doch ziemlich lang geworden. Begonnen hatte das Jahr im Januar mit der Qatar Rundfahrt. Insgesamt war ich über 250 Tage unterwegs, hatte 80 Renntage und bin über 50 mal mit dem Flieger abgehoben. Deswegen freue ich mich nun riesig auf unseren gemeinsamen Urlaub mit meiner Frau Cindy!
Bis bald…dann werde ich euch auch meine Pläne für kommende Saison verraten.