Nach längerer Schreibpause möchte ich mal wieder paar Zeilen schreiben und zeigen, dass es mich noch gibt;) Der letzte Eintrag ist ja nun schon gute acht Monate her. Damals war ich noch in den USA bei drei Rundfahrten unterwegs. Seither habe ich wieder geschätzte 5 mal die Welt umrundet, nicht ganz mit dem Rad, dafür aber mit dem Flieger.
Ende September hatte ich die Rennsaison 2012 mit einigen Klassiker-Rennen in Belgien recht früh beendet. Grund dafür war eine Rückenverletzung, die mich den Großteil der Saison begleitete. Die lange Pause habe ich genutzt, diese zu behandeln. Mit viel Physiotherapie und speziellen Übungen für den Rücken bin ich zum Glück nun beschwerdefrei. Auch haben sich meine Kraftwerte im Sprint seitdem erheblich gebessert, was sich am letzten Sonntag auf der letzten Etappe der Vier Tage von Dünkirchen in Frankreich mit Platz 2 bezahlt gemacht hat.
Doch zunächst noch ein paar Infos zum bisherigen Saisonverlauf. Meine Vorbereitung auf die Rennsaison begann im November auf Mallorca. Im Dezember dann das erste Teamtreffen in Hong Kong. Die Mannschaft hatte sich vergrößert von 17, auf nun 23 Fahrer. Da Champion System als Hauptsponsor in den USA ebenso groß vertreten ist, wie in Asien, fand unser Teamtrainingslager diesmal in Kalifornien statt. Das war eine wirklich tolle Erfahrung, aber auch leider etwas viel Reisestress. Diesen hatte ich vielleicht unterschätzt und habe mir eine schwere Erkältung eingefangen. Nach kurzer Genesung noch etwas geschwächt, stand ich hoch motiviert zum ersten Rennen der Saison der Tour of Qatar am Start. Dort wollte ich mich nicht nur auf die Klassiker-Saison in Belgien vorbereiten, sondern auch schon ein erstes Ausrufezeichen setzen. Aber mit der vorherigen Erkältung im Gepäck, war das einfach noch eine Nummer zu hoch. So habe ich mich mehr oder weniger von Etappe zu Etappe geschleppt. Bei der anschließenden Oman Rundfahrt, hatte ich mich schon wesentlich besser gefühlt. Das tolle Wetter war auch sehr hilfreich um wieder gesund bzw. in Form zu kommen.
In Europa sah es leider mit dem Wetter nicht so gut aus. Viele Rennen wurden aufgrund von Schnee und Eis abgesagt. Jedenfalls stand ich eine Woche nach der Oman Rundfahrt bei Het Niewsblad und 2 Grad am Start. Wieder Erkältung. Und wieder nur halb auskuriert, fühlte ich mich einfach schwach. Bei den Drei Tagen von Westflandern oder der Ronde Van Drenthe habe ich nur mitfahren können und nicht etwa mitbestimmen können. Kurzerhand entschloss ich dann einen Break zu machen und mich komplett zu erholen. Dazu bin ich zweimal auf meiner Lieblingsinsel Mallorca gewesen. Bei angenehmen 20 Grad, vielen langen Einheiten und viel Krafttraining habe ich meine Form wieder aufgebaut. Bei zwei Eintagesrennen in Frankreich Ende April habe ich dann schon gemerkt, dass die Form kommt. Für die Rundfahrt „Vier Tage von Dünkirchen“ (1. Mai – 5. Mai) hatte ich mir das Ziel gesetzt, zumindest eine Top Ten Platzierung einzufahren. Zwei Etappen schienen dafür geeignet. Die dritte und vierte Etappe kamen mir sehr entgegen, da diese ziemlich wellig waren und diese kurzen Anstiege liegen mir in der Regel. Das Glück fehlte aber. Dafür konnte ich auf der letzten Etappe, meine Chance nutzen und auf Platz 2 spurten. Dass ich nicht ganz langsam im Sprint bin, wusste ich schon von meinen Leistungswerten. 500 m vor dem Ziel hatte sich ein Fahrer durch einen eher überraschenden Antritt, da alles auf einen Massensprint hinauslief, leicht absetzen können. Anderfalls hätte auch ein Sieg rausspringen können. Mit dem Resultat bin ich mehr als zufrieden und gibt mir richtig viel Moral für die kommenden Rennen. Am nächsten Sonntag bei Rund um Köln werde ich versuchen dieses Resultat zu unterstreichen. Meine Taktik werde ich anhand der Starterliste ausrichten.