Saisonupdate

Das Jahr 2011 bekommt auf jeden Fall ein dickes Sternchen auf meiner Agenda. Von Big Apple, Radrennen auf dem Formel 1 Kurs in Singapur, Elefanten, Rocky in Philadelphia oder einem chinesischen Krankenhaus zum abgewöhnen war fast alles dabei.

Nach dem Prorace Berlin ging es direkt in die USA. Nach einem kurzen Aufenthalt in Long Island in der Nähe von New York City, ging es nach New Jersey. Doch vorher hatten wir natürlich auch Gelegenheit mal Manhattan zu besuchen…einfach mit keiner anderen Metropole zu vergleichen!
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Geplant waren 5 Rennen, unter anderem auch die Tour of Philadelphia.
Bei allen Rennen haben wir uns anständig verkauft. Mit zwei Siegen, Podiums- und TopTen Platzierungen konnten wir sehr zu frieden sein.
Ein Höhepunkt war das Rennen in Philadelphia über 265 Kilometer. Start und Ziel war vor dem Museum of Art, wo Rocky Balboa seine legendären Treppenläufe absolviert hatte. Abgerundet hat das ganze mein 7. Platz, was für uns als Continental Team, bei dem ältestesten und größten Radrennen in Amerika recht ordentlich war.

Allgemein hat mir die USA sehr gut gefallen. Der Radsport nimmt einen hohen Stellenwert ein, was man an den Zuschauerzahlen und der Begeisterung gemerkt hat.

Direkt im Anschluss unseres USA Tripps sind wir nach Kanada gefahren, genauer in die Region Quebec. Dort sprechen fast alle französisch, auch sieht Alles sehr nach Frankreich aus.
Auf dem Programm stand die Tour de Beauce, eine 7-tägige Rundfahrt zwischen Quebec und Montral. Kanada ist schon sehr beeindruckend, durch die extrem langen, weiten Straßen. Teilweiße konnte man 30-40 Kilometer Straße sehen, die kein Ende nahm. Die Rennen waren jeden Tag sehr anspruchsvoll, da es ständig hoch und runter ging und das oftmals 20% steil. Oft hatte man in der Abfahrt über 100km/h, was man aber nicht gemerkt hat, da die Straßen extrem breit waren und einfach nur geradeaus verliefen.
Am Ende konnte einer von uns in der Gesamtwertung unter die ersten 10 fahren. Ich konnte mich einmal unter den ersten 10 platzieren.

Danach war unser USA+ Kanada Aufenthalt beendet und es ging direkt nach Hause, da die nationalen Meisterschaften anstanden.
Ich hatte durch meine vielen Rennen eine ganz gute Vorbereitung auf die Meisterschaft und war entsprechend motiviert. Eigentlich hieß es im Vorfeld, dass es einen großen Massensprint geben wird, da der Kurs zu wenig selektiv sei. Am Ende kamen aber trotzdem bloß 40 Mann geschlossen an. Ich musste mich mit einem ordentlichen 17. Platz zufrieden geben.

Es blieb keine Verschnaufpause, denn einen Tag später bin ich direkt nach China, bzw. in die Region Qinghai Lake, geflogen. Qinghai liegt am Rande des Tibetischen Hochlands, was aber sportlich gesehen, zu meinem Tiefpunkt, dieses Jahr werden sollte!! Ich war schon zweimal vorher (2004,2005) da, wusste also was mich erwartet….Radrennen auf über 3000 Meter Höhe und jeden Tag Reis;)
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…aber manchmal kommt alles anders.

Noch bevor die eigentliche Rundfahrt über 10 Tage begonnen hatte, war Diese für mich auch ganz schnell wieder zu Ende. Vor der ersten Etappe, wurde ein Prolog gefahren, ein 50km kurzes Rundstreckenrennen auf einer übergroßen, breiten Straße. Eigentlich perfekt, um nicht zu stürzen, doch leider war das Glück diesmal nicht auf meiner Seite und im Finale hatten sich unmittelbar vor mir 2 Fahrer ineinander verhackt, sodass ich keine Chance hatte auszuweichen. Ich stürzte im hohen Bogen über auf die Straße und prallte auf meine Schulter. Eigentlich wollte ich erst wieder aufs Rad steigen, doch dann sah ich meine linke Schulter etwas nach unten hängen. Diagnose Schultereckgelenksprengung, d.h., dass einige Bänder gerissen waren. Damit war das Rennen definitiv beendet. Ich wurde erstmal in irgendein Krankenhaus im Nirgendwo gefahren. Dort wurde außer einigen Schürfwunden nichts gröberes festgestellt und ich wurde ins Mannschaftshotel gefahren. Ich war praktisch gesund, wusste aber natürlich, dass die Schulter hin war. Am nächsten Tag gings zurück nach Deutschland. Am selben Tag habe ich mich nochmal untersuchen lassen mit der schon genannten Diagnose. Die Ernüchterung war mir deutlich anzusehen, da mir die Ärzte direkt gesagt haben, dass ich unter die Saison einen Haken machen kann und das obwohl gerade erst einmal die Hälfte geschafft war.

Die Operation habe ich dann in der Berliner Charite bei einem Schulterspezialisten durchführen lassen.
Nach drei Monaten kann ich sagen, dass ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden bin. Mit dem Training habe ich seit einiger Zeit wieder begonnen.
Meine Saisonvorbereitung beginnt dieses Jahr wesentlich eher, da ich eine Menge Kilometer aufzuholen habe….

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