Interview mit Matthias Friedemann

„Ich habe mir für die Klassiker viel vorgenommen“

Während viele Fahrer noch auf Teamsuche sind oder nur bei niederklassigen Mannschaften einen Vertrag bekamen, konnte Matthias Friedemann um eine Stufe höher klettern. Der 24-Jährige fährt in der kommenden Saison für den tschechischen Zweitdivisionär PSK Whirlpool. Im Interview mit Radsport News sprach der ehemalige Fahrer des Teams 3C Gruppe über seine neue Mannschaft, seine Ambitionen im Hinblick auf die kommende Saison und das erste Teamtreffen.

Wie kam es zu Deinem Wechsel zu PSK Whirlpool?

Friedemann: Der Kontakt kam eigentlich über André Schulze zustande, der ja dieses Jahr schon für PSK Whirlpool fuhr. Da ich ab und zu mit André trainiere, haben wir auch über sein Team gesprochen. Er hat von dem sehr gutem Rennprogramm und einer sehr professionellen Teambetreuung erzählt, das gefiel mir natürlich. Als ich von der 3C Gruppe-Teamleitung erfuhr, dass das Team 2009 keine Kontinental Lizenz löst, habe ich dann mit dem Teammanager von Whirlpool Kontakt aufgenommen. Und nun bin ich dabei.

Was hat für das neue Team gesprochen?

Friedemann: Das Rennprogramm und die professionelle Betreuung sind nur zwei Punkte, die dafür gesprochen haben. Zudem hat beim ersten Gespräch mit meinem neuen Arbeitgeber sofort die Chemie gestimmt und wir konnten uns sehr schnell einigen.

Wie ist dein erster Eindruck vom Team?


Friedemann:
Mitte des Jahres bin ich schon zwei Rennen in Tschechien gefahren, da habe ich schon einige Fahrer kennen gelernt, mit denen ich mich gut verstanden habe. Beim ersten Teamtreffen hat sich dieser erste Eindruck bestätigt. Alle waren sehr nett. Alle Sponsoren und Betreuer waren beim Teamtreffen dabei. Die Atmosphäre war sehr locker und entspannt.

Wie war das mit dem Stromausfall beim Teamtreffen?

Friedemann: Das war eher lustig als dramatisch. Es gibt ja zum Glück Notstromaggregate. Das Hotel war wirklich sehr luxuriös, typisch eben für ein Golfhotel. Eigentlich wollte ich mein Golfdebüt geben, doch ein starker Wintereinbruch hat das verhindert.

Kannst du schon etwas über deinen Rennplan sagen?

Friedemann:Wir haben sehr viele hochkarätige Rennen in unserem Kalender. Wie im letzten Jahr wird mein Programm auf die belgischen und holländischen Klassiker ausgelegt sein. Da ich kommende Saison eine Kategorie höher fahre, kommen natürlich viele neue schwere Rennen auf mich zu. Doch ich freue mich sehr auf diese neue Herausforderung.

Wo sollen deine Formhöhepunkte liegen?

Friedemann: Bei den Frühjahrs- und Herbstklassikern will ich besonders gut in Form sein und habe mir dafür sehr viel vorgenommen. Ein Highlight wird dabei Het Volk sein. Dazwischen sind natürlich auch noch viele Rennen, bei denen ich meine Teamkollegen bestmöglich unterstützen werde.

Die Fragen an Matthias Friedemann stellte Christoph Adamietz. [via]

Platz 923: Matthias Friedemann (3C Gruppe, 7 Punkte)

(rsn) – Ordentliches Frühjahr, guter Herbst. So könnte das Saisonfazit von Matthias Friedemann lauten. Das Klassikertalent der 3C Gruppe hatte einen Start nach Maß und gewann bei der Kuba-Rundfahrt (Kat. 2.2) Anfang Februar die 4. Etappe. Es war Friedemanns erster Profisieg. Den nächsten Erfolg verpasste er einen Monat später beim GP Lillers (Kat 1.2) nur knapp. Beim französischen Eintagesrennen belegte Friedemann den dritten Rang.

Seine gute Frühjahrsform bewies der Rochlitzer wenige Tages später beim sehr gut besetzten belgischen Pflasterrennen Nokere-Koerse (Kat 1.1), das er auf dem zwölften Rang beendete. Danach dauerte bis in den Mai hinein, bis Friedemann wieder vordere Platzierungen herausfahren konnte, so etwa bei der niederländischen Olympias Tour (Kat. 2.2), wo zwei Podiumsplatzierungen heraus sprangen. Nach einer unauffälligen Bayern-Rundfahrt schrammte Friedemann in Spanien nur knapp am zweiten Saisonsieg vorbei. Beim Circuito Montanes (Kat. 2.2) war auf der 7. Etappe nur der niederländische Solist Lars Boom (Rabobank Continental) schneller.

In der zweiten Saisonhälfte legte Friedemann seinen Schwerpunkt wieder auf die belgischen und niederländischen Eintagesrennen. Dort reichte es zwar nicht mehr zum Podium, aber immerhin zu Top-Ten Platzierungen. Ende August belegte der 24-Jährige sowohl beim Druivenkoers Overijsel (Kat. 1.1) als auch bei der Tour de Rijke (Kat. 1.1) den zehnten Rang. Gerade bei Druivenkoers Overijsel fehlte nicht viel zu seinem größten Karriererfolg. „Am letzen Hügel habe ich attackiert, wurde aber leider 500 Meter vor dem Ziel vom Feld gestellt“, beschrieb Friedemann auf seiner Homepage das Finale. Kleines Trostpflaster: Sein Teamkollegen Dominic Klemme gewann das Rennen im Massensprint.

In Zukunft wird sich Friedemann weiterhin auf die Pflasterrennen konzentrieren. „Mit den ebenen Strecken, Pflasterstraßen und den kurzen steilen Anstiege komme ich optimal zurecht. Meine größten Stärken sehe ich bei Sprints aus einer Spitzengruppe heraus“, beschreibt er seine Stärken. Für welche Mannschaft er die im kommenden Jahr zur Geltung bringen kann, steht noch nicht fest, nachdem sein bisheriger Arbeitgeber 3C-Gruppe nur noch als Elite-Team antreten wird.

© www.radsport-news.com

Matthias Friedemann Etappen-Zweiter bei Circuito Montanes

Rheda-Wiedenbrück (rob). Mit einem zweiten Platz auf der Schlussetappe durch Matthias Friedemann endete am Dienstag für die Profis vom Team 3C Gruppe die spanische Rundfahrt Circuito Montanes (Kat. 2.2). Friedemann gewann des Spurt des Hauptfeldes mit 33 Sekunden Rückstand auf den Etappensieger Lars Boom (Rabobank).

Der Erfolg der 3C-Mannschaft am letzten Tag kam insofern überraschend, als sie im Sprintfinale den Ausfall von René Obst kompensieren musste. Der eigentlich als „Anfahrer“ für Friedemann ausgemachte Routinier kam wegen eines Defekts am Rad nicht nach vorn. Ein Zug ließ sich nicht aufmachen. So war Friedemann allein auf die Dienste von Tobias Erler angewiesen. „Der Tobi hat das dann glänzend gemacht“, freute sich Friedemann über den lancierten Sprint. Erler konnte sich schließlich noch selbst vorn platzieren und wurde Siebter.

Groß war die Freude bei Tobias Erler über den Gewinn des Sprinttrikots („Meta Volantes“), das die 3C-Profis nun schon zum dritten Mal aus Spanien mitbrachten. Dreimal platzierten sich die Rheda-Wiedenbrücker Profis bei einzelnen Etappen vorn. Auf der Halbetappe am fünften Tag von Polanco nach Torrelavega (112.6km) sprintete René Obst hinter dem Spanier Angel Madrazo Ruiz (Saunier Duval) auf Rang zwei. Tags darauf kam Christian Leben auf dem schweren Teilstück zwischen Torrelavega und Santo Toribio (147.1km), das der Russe Alexey Shchebelin (Cinelli – OPD) als Solist gewann, mit 1:41 Minuten Rückstand auf Rang fünf. Shchebelin legte an diesem Tag in den Bergen den Greundstein zum späteren Gesamtsieg. Auf der 3. Etappe von Santoña nach Maliaño (174,4 km) war René Obst Sechster. Den Tagessieg dabei sicherte sich Michel Kreder (Rabobank KT).

Die Circuito Montanes sahen die 3C-Profis als ideale Vorbereitung auf die Deutsche Meisterschaft Ende Juni in Bochum. Im Klassement war Christian Leben auf Rang 18 bester Fahrer des OWL-Teams in einer sehr gut besetzten Rundfahrt.

© www.team-3cgruppe.de

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