Tour of Elk Grove und Tour of Utah

Vom 3. Bis 5. August fuhr Matthias die Tour of Elk Grove. Die Rundfahrt, die in der Nähe von Chicago ausgetragen wird und überwiegend flaches Terrain ausweist, beendete er auf Platz 11 der Gesamtwertung mit 15 Sekunden Rückstand. Im Prolog-Zeitfahren belegte Matthias Platz 23. Auf dem 7km langen Kurs betrug sein Rückstand 20 Sekunden zum Auftaktsieger Zirbel. Auf den beiden folgenden Etappen fuhr Matthias auf die Plätze 15 und 16 und konnte sich mit einer soliden Leistung aus der vierwöchigen Wettkampfpause zurückmelden.


Foto: Peter Kraiker/studiofstop.com

Nicht ganz plangemäß rückte Matthias in das Aufgebot von Team Champion System der Tour of Utah nach. Die Rundfahrt durch den Mormonen-Staat Utah zählt zu den bedeutendsten Mehretappenrennen der USA und zeichnet sich vor allem durch sein bergiges Profil aus. Als Vorbereitung für die sich anschließende USA Pro Cycling Challenge passte die Rundfahrt dennoch sehr gut ins Programm, obwohl die vielen Höhenmeter (30000 feet = 9144 m um genau zu sein) nicht unbedingt für Matthias Fahrertyp geeignet schienen.
Die erste Etappe kommentierte Matthias mit den Worten: „5 Berge, 215km und 40 Grad. 20km vor dem Ziel war die letzte und schwerste Bergwertung, bei der die Etappe entschieden wurde. Etwa 15 Fahrer machten den Sieg unter sich aus.“ Die große Hitze machte Matthias solche Probleme, dass er auf der 3. Etappe fast nur noch im roten Bereich fahren musste und die 4. Etappe nicht beenden konnte. Nach kurzer Rekonvaleszenz versicherte Matthias aber, dass sein Start bei der Pro Cycling Challenge in Colorado nicht gefährdet sei.

Resümee und weitere Pläne

Die erste Saisonhälfte ist geschafft und nach etwas über 3 Wochen Rennpause, ist es Zeit für mich eine erste Bilanz zu ziehen. Mit meiner Leistung der ersten Jahreshälfte kann ich zufrieden sein, da ich ca. 6 Monate konstant auf einem hohem Niveau gefahren bin. Unter anderem konnte ich dreimal aufs Podium fahren (OCBC Singapur, 2x Tour de Beauce) und habe einige wichtige Top-Ten-Platzierungen gehabt (z. B. Circuit Lorraine). Auch bei meinem letzten Höhepunkt vor der Pause, der Deutschen Meisterschaft in Grimma (die praktisch vor meiner Haustür stattfand) war ich natürlich sehr motiviert. Meine Familie und viele Freunde haben mich am Streckenrand angefeuert. Das war schon etwas Besonderes. Im Ergebnis war ich 12. Das Rennen war hart aufgrund zweier Anstiege, die jeweils 19 mal auf 200 Kilometer Renndistanz zu absolvieren waren. Man brauchte wirklich einen sehr guten Tag um auch am Ende noch dabei zu sein. Einen solchen hatte ich zum Glück, aber da ich von Beginn an in der Spitzengruppe war, hatte ich ziemlich viele Körner gelassen, sodass ich im Finale das Tempo des späteren Deutschen Meisters Fabian Wegmann nicht mehr mitgehen konnte.


Foto: DM Grimma Spitzengruppe (Johann Reinhardt)

Das Positive, was ich aus diesem Rennen und aus den beiden Rundfahren, die ich zuvor in Frankreich und Kanada gefahren bin, mitnehme, ist, dass ich nicht nur über die Saison konstanter geworden bin, sondern auch in den Rennen selbst. Ich konnte wesentlich länger ein hohes Tempo fahren, als die Jahre zuvor. Das motiviert mich zusätzlich für die restliche Saison. Im Anschluss an meine Rennpause ging es vergangene Woche mit drei Rundstreckenrennen, den sogenannten Nachtour-Rennen in Neuss, Rhede und Bad Homburg wieder los. Einrollen für Elk Grove, einem flachen und schnellen Etappenrennen in der Nähe von Chicago, und die USA Pro Challenge in den Rocky Mountains.

Tour de Beauce

Bei 27. Auflage der Tour de Beauce sorgte Matthias gleich für zwei Podiumsplatzierungen seines Teams. Komplettiert wurde das gute Abschneiden von Team Champion System durch den Sieg von Craig Lewis auf der 2. Etappe. Kanadas größte Etappenrennen wird in den Hügeln des südlichen Quebec ausgetragen und findet ihren Höhepunkt auf der schwierigen Königsetappe mit einem 8 km langen Aufstieg zum Gipfel des Mont-Mégantic.
Die 1. Etappe führte über eine 162-km-Schleife mit Start und Ziel in Lac-Etchemin. Im Massensprint setzen sich Favorit Mancebo und der Kanadier Ryan Roth leicht ab und machten den Sieg unter sich aus. Matthias gewann mit einer Radlänge Rückstand den Sprint der Verfolger.

Matthias musste sich bis zur 6. Etappe gedulden um erneut eine Platzierung einzufahren. Gleich zu Beginn der abschließenden Etappe versuchten sich mehrere Fahrer abzusetzen. Matthias schaffte es in eine siebenköpfige Ausreißergruppe. Mehr als eine Minute ließ das von UnitedHealthcare angeführte Peleton die Gruppe allerdings nicht ziehen. Als der Abstand zum Feld nur noch 20 Sekunden betrug, sah es so aus als wäre die Gruppe gestellt. Doch die beiden Kanadier Bruno Langlois und Marsh Cooper hielten sich hartnäckig an der Spitze und verteidigten einen kleinen Vorsprung bis ins Ziel. Matthias setzte sich im Sprint des Feldes durch und konnte sich den dritten Platz sichern.

Eine Zusammenfassung der 6. Etappe im Video: http://www.steephill.tv

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